
Rektor der Lateranuniversität
Bischof Salvatore Fisichella,
Mons. Piero Marini (Päpstl. Zeremoniar), Mons. Renato Boccardo (Päpstl. Reisemarschall)
Kardinal WALTER KASPER (Vorsitzender d. Päpstlichen Rateszur
Förderung der Christlichen Einheit)
Metropolit SIMEON von West- und Mitteleuropa, Bulgarische Orthodoxe Kirche
24 Mai 2003:
“Wenn zwei unter euch eins
werden auf Erden,
worum sie bitten wollen,
so soll es ihnen geschenkt werden von meinem Vater im Himmel.”
(Mt 18:19)
ROM:
JÜNGSTE ENTWICKLUNGEN
zwischen der
BULGARISCHEN ORTHODOXEN KIRCHE
und der
RÖMISCH-KATHOLISCHEN KIRCHE:
-
Feierlichkeiten in Rom zum 24. Mai, Tag der Bulgarischen Kultur und
des Slavischen
Schrifttums
- Erster Ostergottesdienst in der jüngst zur Verfügung gestellten Kirche
Hll. Vinzenz und Anastasius am Trevi-Brunnen
in Rom
- Teilnahme
der Bulgarischen Orthodoxen Kirche am Symposium
von
Katholiken und Orthodoxen,
veranstaltet von der Päpstlichen
Congregation
zur Förderung der christlichen Einheit
”Wenn Staat, Kirche und Volk in Harmonie
zusammenleben und zusammen beten, wird Gott sie segnen” sagte Metropolit SIMEON
von West- und Mitteleuropa während des Gottesdienstes in der Kirche Hll. Vinzenz und Anastasius am Trevi-Brunnen
in Rom, die der Bulgarischen Orthodoxen Gemeinde in Rom von Papst JOHANNES PAUL
II. im Zusammenhang mit seinem Bulgarienbesuch im letzten Jahr für ihre
Gottesdienste zur Verfügung gestellt wurde.

Bulgarischer Premierminister SIMEON von
Sachsen-Coburg-Gotha
Metropolit SIMEON von West- und Mitteleuropa, Bulgarische Orthodoxe Kirche
im gemeinsamen Gebet
Die Worte des Metropoliten sollten das
Zeichen unterstreichen, das sowohl die 2 Delegationen aus Bulgarien setzten,
die Delegation des Bulgarischen Staates mit dem Bulgarischen Premierminister
Simeon von Sachsen-Coburg-Gotha an der Spitze - und die Delegation der
Bulgarischen Orthodoxen Kirche mit 6
Metropoliten, die im kirchlichen Gebet zusammengekommen waren - als auch den Anlass ihres Gebets,
das Lebenswerk der Heiligen Kiril und Methodi zu ehren.
”Heute feiern wir das Gedächtnis der Hll. Kiril und Methodi, 2 Aposteln des
Christentums: Ihr Werk bildet für uns Bulgaren die Basis für unsere Erneuerung
als Nation - aber auch für alle
Europäer sind sie von Bedeutung - als Brückenbauer
zwischen den Christen im Osten und im Westen. Ausgesandt vom Repräsentanten der
östlichen Christenheit, dem Patriarchen von Konstantinopel - aber auch in ihrem Werk gesegnet vom
Repräsentanten der westlichen Christenheit, dem Papst von Rom, zeigt das Werk
ihres Lebens bis heute die Kraft des Christentums, wenn es mit 2 Lungen atmet.
Aber auch für für die Einigung Europas zeigen sie uns
ein Modell gesegneter Zusammenarbeit. Ihr Lebensweg zeigt „Einheit in der
Vielfalt“; sie waren die ersten geistlichen Architekten der Straße zu unserer
gemeinsamen europäischen Heimat."
Metropolit Simeon erinnerte an die Bulgarienreise von Papst Johannes
Paul II.: “Dieser Besuch hat einen unvergesslichen Eindruck in unserem Land
hinterlassen. Er hat die Gläubigen sowohl der östlichen, wie auch der
westlichen Kirche daran erinnert, nicht über trennende Einzelheiten zu
streiten, sondern die Grundlagen unserer Einheit zu feiern."

Metropolit GAVRIIL von Lovetsch,
Metropolit KIRIL von Varna, Metropolit KALINIK von Vraza, Metropolit SIMEON von West- und Mitteleuropa, Diakon
IVAN aus Sofia,
Metropolit DOMETIAN von Vidin, Metropolit GRIGORI von
VelikoTarnovo
Der Vorsitzende
der Päpstlichen Congregation zur Förderung der
Christlichen Einheit WALTER Kardinal KASPER, antwortete: “… eine Tür der
Hoffnung wurde geöffnet … immer mehr Christen in Ost und West fühlen, dass wir
in unserer Zeit nicht in Einsamkeit, Isolierung und Ignoranz des Anderen leben
können, sondern dass die soziologischen, politischen und kulturellen Entwicklungen
unserer Zeit uns vor allem in Europa zur Öffnung zur anderen Häfte (des Kontinents und der Christenheit) ermutigen. Die
Zusammenarbeit unserer beiden Kirchen sollte weitergehen und so den gemeinsamen
Kirchenraum erweitern, nach dem wir uns beide sehnen …”.
Diese Zusammenarbeit wurde auch durch die Kirche sybolisiert,
in der das Gebet stattfand. Während Papst Johannes Paul II das Gebäude in Rom
zur Verfügung stellte, brachte die bulgarische Delegation die Ikonen der Ikonostase aus Sofia: die Ikonen der Hll.
Brüder Kiril und Methodi,
des Hl. Johannes des Täufers und natürlich unseres Herrn, Gottes und Erlösers
Jesus Christus und der Allheiligen Gottesmutter.
Im Gottesdienst betete der Bulgarische Premierminister Simeon von
Sachsen-Coburg-Gotha das Glaubensbekenntnis und der Bulgarische Orthodoxe
Klerus sang die Gebete. Der Bulgarische Orthodoxe Metropolit Simeon von West-
und Mitteleuropa wurde in diesem Jahr darin unterstützt durch den Protosyngel der Bulgarischen Orthodoxen Diözese von West-
und Mitteleuropa Archimandrit TICHON und den
Mitglieder der Delegation aus Bulgarien:
Metropolit KALINIK von Vraza,. Metropolit
DOMETIAN von Vidin, Metropolit KIRIL von Varna, Metropolit GRIGORI von VelikoTarnovo,
Metropolit GAVRIIL von Lovetsch, Diakon IVAN und
Priester MINA aus Sofia.

Die Gäste aus Bulgarien und Metropolit
Simeon wurden danach von Papst Johannes Paul II. in Privataudienz empfangen.
Der Bulgarische Premierminister Simeon von Sachsen-Coburg und Gotha übergab dem
römischen Papst eine Kopie des Evangelienbuches von Krupnik
und verlieh den Orden “Stara Planina”
an den Staatssekretär des Vatikans ANGELO Kardinal SODANO.
Am nächsten Tag eröffnete Premierminister Simeon von Sachsen-Coburg und Gotha
eine Stätte der Erinnerung an die Bulgarienreise des letzten Jahres. In den
vatikanischen Gärten symbolisieren nun 3 riesige Muränensteine aus dem Gebiet
“Goldene Brücken” vom Sofioter Hausberg Vitoscha,
ausgewählt und komponiert vom bulgarischen Künstler Professor TODOR BARADSHIEV,
die christlichen Werte Glaube, Hoffnung und Liebe Die Gebete wurden hier von
Metropolit GAVRIIL von Lovetsch geleitet. Anwesend
waren alle Mitglieder sowohl der Delegation des Vatikans als auch der
Delegation aus Bulgarien - zusammen mit
den Metropoliten der Bulgarischen Orthodoxen Kirche beten auch die 3 Römisch-Katholischen Bischöfe aus
Bulgarien.

Schon anlässlich des Osterfestes hatte Kardinal Walter Kasper, der Vorsitzende
der Päpstlichen Congregation zur Förderung der
Christlichen Einheit die bulgarischen orthodoxen Christen in Rom besucht, die
in Anwesenheit der Botschafter von Bulgarien beim Vatikan und bei der Republik
Italien, als auch der Botschafter von Serbien-Montenegro und Mazedonien beim
Vatikan zusammengekommen waren, um in der jüngst zur Nutzung übergebenen Kirche
ihr erstes Osterfest zelebriert von Archimandrit
TICHON, Protosyngel der Bulgarischen Orthodoxen
Diözese von West- und Mitteleuropa zu feiern.
Der Kardinal sprach zu den bulgarischen Orthodoxen und betonte: “Sie, als
Orthodoxe und wir als Katholiken haben zwar nicht das gleiche Oster-Datum, aber
wir teilen den gleichen Glauben an die Auferstehung“!
Der Kardinal führte aus, die Reise von Johannes Paul II. hätte die Beziehungen
zwischen der Römisch-Katholischen Kirche und der Bulgarischen Orthodoxen Kirche
deutlich verbessert.
Nach der Papstreise war Kardinal Kasper noch oft in Bulgarien und hatte
Gelegenheit Klöster und Kirchen zu besuchen.
„Wir haben viele Freundschaften geschlossen und für mich bilden Freundschaft
und Vertrauen die Grundlage des theologischen Dialogs.“
Kardinal Kasper bezog sich auch auf die Rolle der bulgarischen Orthodoxen in
Europa, einem Kontinent der durch den christlichen Geist vereint ist: „Der
Heilige Vater wiederholt immer wieder, dass die Kirche - aber auch Europa - mit 2 Lungen atmen muss.“
“Die Bulgaren können viel dazu beitragen, weil sie viele geistliche Schätze
hüten, besonders das Erbe der Hll. Kiril und Methodi, das aus
Bulgarien alle Slavischen Völker befruchtet hat“,
erklärte Kardinal Walter Kasper:
Der Vorsitzende der Päpstlichen Congregation zur
Förderung der Christlichen Einheit fügte noch hinzu: “Wir müssen
zusammenarbeiten, weil wir im säkularisierten Westen diese Spiritualität
brauchen, aber auch Sie können unsere Hilfe gebrauchen.“
In diesem Geist hat auch die Päpstliche Congregation
zur Förderung der Christlichen Einheit von 21.-24. Mai im Vatikan ein Symposium
von Römisch-Katholischen und Orthodoxen Repräsentanten organisiert.
Metropolit DOMETIAN von Vidin, Vertreter der Bulgarischen
Orthodoxen Kirche sagte in einem Interview in Radio Vatikan: … die Annäherung
zwischen Katholiken und Orthodoxen reift in dem Maße, in dem wir die
Bedürfnisse unserer Zeit auf uns zukommen sehen. … Ich denke, dass die Orthodoxe Kirche in
ihrem Wesen, Glauben und Geist, unseren Brüdern von der Katholischen Kirche
sehr nahe ist ! "