BULGARISCHE ORTHODOXE KIRCHE
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Nach einem Artikel von Rumen Chrisostov aus „Zerkoven Vestnik,der Zeitung der Bulgarischen Orthodoxen Kirche Nr.8
des 103.Jahrgangs, lassen sich folgende Fakten gegenüberstellen:
Nach 500 Jahren Herrschaft der Osmanen 1880 umfasste die christliche orthodoxe
Kirche des bulgarischen Volkes auf dem Gebiet des Fürstentums Bulgarien 2118
Kirchengemeinden in 11 Diözesen des Bulgarischen Orthodoxen Exarchats.
Nach 50 Jahren Herrschaft der Kommunisten und 15 Jahren Demokratie nach
westlichem Vorbild rivalisieren mit der christlichen orthodoxen Kirche des
bulgarischen Volkes von der Politik seit 1989 registrierte
73
(!) Glaubensgemeinschaften:
- Armenische Apostolische Orthodoxe Kirche (18.
Jhdt.)
- Zentraler Israelitischer Geistlicher Rat (14. Jhdt.)
- Muslimisches Glaubensbekenntnis (15. Jhdt.)
- Katholische Kirche (18. Jhdt.)
- Evangelische Methodistische Episkopal Kirche
(7.11. 1990)
- Bulgarische Kirche Gottes
- Bulgarische Evangelische Kirche Gottes
- Union der Kirchen der Adventisten des 7-ten Tages (1893 7.11.1990)
- Kirche der Adventisten des 7-ten Tages – Reformatorische Bewegung in der
Generalkonferenz der Adventisten des 7-ten Tages – Reformatorische Bewegung
- Kirche der Adventisten des 7-ten Tages - Reformatorische Bewegung in der
Generalkonferenz der internationalen messianischen Gemeinschaft der Kirche der
Adventisten des 7-ten Tages
- Union der Evangelischen Baptistischen Kirchen in Bulgarien
(1926 7.11.1990)
- Union der Evangelischen Episkopal Kirchen in
Bulgarien
- Union der Evangelischen Pentacostal Kirchen in
Bulgarien
- Bulgarische Evangelische Kirche „Frohe Botschaft“
- Offene Biblische Bruderschaft
- Evangelische Kirche „Feuriger Glaube“
- Bund „Freier Evangelischer Versammlungen“
- „Bulgarische Orthodoxe Kirche“ (unter diesem irreführenden Namen ist unberechtigterweise der
abgespaltene „Synod“ registriert)
- Vereinigte Kirchen Gottes
- Zeugen Jehova´s
- Christliche Kirche „Zion“
- Evangelische Kirche Christi „Shalom“
- Christliche Kirche „Kraft Gottes“
- Geistliche Christliche Gemeinschaft „Erlöste Kirche Christi“
- Neue Apostolische Kirche in Bulgarien
- Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage
(1991)
- Weltweite Weisse Bruderschaft
- Baha´i Gesellschaft in Bulgarien
- Gemeinschaft für Krishna Bewusstsein
- Lutheranische Kirche (aus Missouri, USA) in Bulgarien (15.7.1994)
...
... und allein zwischen Februar 2005 und Februar 2006 registrierte
12 weitere Glaubensgemeinschaften...
BULGARISCHE ORTHODOXE KIRCHE:
3.720 Kirchengebäude
1985 Priester
mehr als 211 Klöster
Die Bulgarische Orthodoxe Kirche ist durch ihre über tausendjährige Tradition die
christliche Kirche des bulgarischen Volkes. Seit ihrer Gründung ist sie Garant christlicher
Selbstbestimmung gegenüber den Zentren Konstantinopel und Rom.
Seit dem Beginn der "Zeit des Joches", während mehr als
500 Jahren, länger als bei den meisten anderen Völkern, haben es die bulgarischen Bischöfe, Mönche, Monialinnen und Pfarrgeistlichen vermocht, das Christentum im Volk zu verankern obwohl sie von der Verfolgung durch die antichristlichen Machthaber besonders bedroht waren.
Als mit Abstand grösste Kirche war die Bulgarische Orthodoxe Kirche besonderes Ziel
der Verfolgung unter den Kommunisten. In der ersten kommunistischen Zeit wurden viele
orthodoxe Bischöfe und Geistliche Opfer von Erschiessungen und Vernichtung
in Todeslagern. Bis zuletzt wurde der Bulgarischen Orthodoxen Kirche die
Jugendarbeit verboten, die bei protestantischen Gemeinschaften toleriert wurde
um gläubige Familien zu spalten. Als einzige Kirche wurde sie vom Staat auch
nach der Wende 1989 bis 2001 noch weiter verfolgt. Die für "Kirchenfragen"
zuständigen Politiker waren zwar bedacht, durch gute Behandlung der
"importierten" Kirchengemeinschaften gute Beziehungen zu deren Protektoren im
Ausland zu haben.
"Ihrer eigene Kirche" wollten sie aber beherrschen:
Durch Versuche, Patriarch und Dioezesanbischoefe
abzusetzen sollte die Hierarchie ausgewechselt werden und so die Kontrolle durch
die eigene politische Gruppe gesichert werden.
Die kanonische Kirche orthodoxe Kirche wurde in vielen dieser Jahre oftmals von
staatlichen Stellen als „illegale Gruppe“ behandelt. Sie konnte hingegen stets
auf die Unterstützung im gläubigen Volk und von den „Schwesterkirchen“ der
orthodoxen Welt bauen.
Erst als 2001 mit SIMEON Sakskoburggotski (von
Sachsen-Coburg und Gotha) nicht nur ein Zar sondern auch ein
glaeubiger Mensch zum
Ministerpraesidenten gewählt geworden war, begann auch für die
traditionelle Organisation der Bulgarischen Orthodoxen Kirche auch durch die
neuen Gesetze und Verordnungen für Glaubensgemeinschaften wieder eine positive
Entwicklung,
Gott sei Dank wurden diese zivilisierten Umgangsformen zwischen Staat und Kirche
auch von den nachfolgenden Regierungen
fortsetzt.
Bulgarian Orthodox Church
|
N E W S :
2005-12-15:
Диалогичността между ислям и християнство обсъждаха в Шумен
2005-11-22:
Байърли: България отдавна е модел за етническа толерантност на Балканите,
но трябва да се направи
още
2005-11-15:
23
нови православни църкви и 15 джамии са открити в страната през 2005 г.
DIE MUSLIMISCHE MINDERHEIT:
503 Moscheen
500 Jahre mussten die Bulgaren "unter dem Joch" leben.
Dafür wird aber nicht der "Islam" als Religion verantwortlich gemacht.
Auch den "Türken" als Volk wird keine Schuld gegeben.
Tatsächlich war es das Herrschaftssystem der Osmanen über besiegte Völker,
das vom 14. bis ins 19. Jahrhundert heute unvorstellbare Unterdrückung gebracht hat.
Die politische Führungsschicht wurde schon im 14. und 15. Jahrhundert komplett ausgerottet
und ein Aufkommen neuer bulgarischer Eliten in der Folge verhindert.
Die besten Jugendlichen wurden regelmässig als "Blutsteuer" für die osmanische Führung
und Armee "beschlagnahmt" und durch systematische osmanische Erziehung von ihren Eltern
und ihrem Volk getrennt. Durch Jahrhunderte mussten ganze Bauwerke, besonders Kirchen,
fast unter der Erdoberfläche versteckt werden. Christen waren als "Herde" den Haustieren
gleichgestellt und sollten ebenso wie diese Tiere ihren Herren nützlich sein.
Im Westen wird heute vielfach die "maurische Zivilisation" in Spanien idealisiert und
von Toleranz im Islam gesprochen. In Bulgarien war so etwas nicht zu bemerken.
Islamisierung von Bulgaren war nur in gezielt geplanten "Aktionen" erwünscht.
So sorgten nicht weise Gelehrte sondern Besatzungstruppen für "Bekehrung" der Bevölkerung
in strategisch wichtigen Gebieten. So "entstanden" die 170.000 slawischen "muslimischen Pomaken" in den West-Rhodopen. Die Städte wurden besonders im 17. und 18. Jahrhundert durch gezielte Ansiedelung osmanisiert. Gleichzeitig wurde aber sogar darauf geachtet,
dass die "Herde" rechtloser bulgarischer Christen weiter bestand, um
durch Zwangsarbeit und hohe Abgaben die osmanische Politik zu ermöglichen.
In dieser Zeit entstand die idealistische Sehnsucht der Bulgaren nach Verbindungen
zum "christlichen Europa". Auseinandersetzungen mit Christen aus dem Westen gab
es kaum.
Man erwartete aus West-Europa nur das Beste.
Die Befreiung in der "Wiedergeburtszeit" des 19. Jahrhunderts stand in der Tradition der europäischen Aufklärung. So appelierte der "Freiheitsapostel" und
orthodoxe Diakon Wasil Levski "an die türkischen Mitbrüder" gemeinsam
das Joch der "osmanischen Herrschaft" abzuschütteln. Tatsächlich ermöglichte
dann auch die Machtergreifung der "Jungtürken" in Istanbul die völlige Unabhängigkeit
Bulgariens. Im Einvernehmen mit der Türkei wurden dann auch mehrere
"Rücksiedelungsaktionen" durchgeführt. In der Zeit des Kommunismus nahm die Türkei
1950 und 1969 hunderttausende "Kommunismusflüchtlinge" auf.
1989 versuchte das kommunistische Regime ein letztes Mal, die bulgarischen Türken
als Minderheit "abzuschaffen" indem sie ihnen ihre kulturelle Besonderheiten
einschliesslich ihrer
Vornamen nahm. Viele wanderten in die Türkei aus, wurden dort aber nicht glücklich.
Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus kehrten 120.000 Türken wieder nach
Bulgarien zurück weil die bulgarische Heimat für sie deutlich
attraktiver war als das Asylland Türkei.
Heute wird die türkische Bevölkerungsgruppe (ca. 1 Mio.) vorwiegend
von der Partei "Bewegung für Rechte
und Freiheiten" vertreten, die in fast allen Gemeinden mit türkischer Mehrheit, besonders in den Bezirken Haskovo und Kardshali, lokal regiert.
Für ganz Bulgarien hat diese Partei als
"Zünglein an der Waage" grosse Bedeutung und stellte bisher in jeder
Koalitionsregierung mehrere Minister der Bulgarischen Regierung.
Die guten Beziehungen zwischen der Bulgarischen Orthodoxen Kirche und der Islamischen Gemeinschaft bringen immer wieder gute Ergebnisse besonders für die jeweiligen Minderheiten.
So konnten 2 alte bulgarische orthodoxe Kirchen in Istanbul und Edirne renoviert
werden und
jetzt regelmässig orthodoxe Gottesdienste anbieten, an denen auch S.AllHl. der
Oekumenische Patriarch Bartholomaios und Bulgarische Metropoliten schon teilnehmen konnten.
http://www.dveribg.net/content/view/1602/74/
http://www.dveribg.net/content/view/1311/74/Einem Abkommen
aus 2004 gemäss, werden junge Geistliche für die bulgarischen Muslime in der Türkei ausgebildet.
Dadurch konnte bisher in Bulgarien die bei anderen muslimischen Minderheiten zu
beobachtende Radikalisierung vermieden werden.
Stiftung "pro oriente":
(roemisch-kathol. Forum für Kontakte zur Orthodoxie, Wien)
Christen und Muslime in Bulgarien - ein erfolgreiches ethnisches Modell
Islam in Bulgaria
General Mufti's
Office in the Republic of Bulgaria
Главно мюфтийство дари
хранителни продуктина 150 бедстващи семейства от монтанското село Долни Цибър
120 Imame aus ganz Europa von der oesterreichischen EU-Praesidentschaft zu einer Konferenz nach Wien eingeladen
JUDEN:
18 Synagogen
Während des 2. Weltkriegs war Bulgarien das einzige Land im deutschen Herrschaftsbereich
dessen geistliche und geistige Elite die Regierung dazu bringen konnte, die Juden
des Landes vor der Deportation in Vernichtungslager zu bewahren.
Die bulgarische Intelligenz unter Führung der
Bulgarischen Orthodoxen Kirche setzte die Machthaber derart unter Druck
dass jede von den Deutschen geplante Vernichtungsaktion abgesagt werden musste.
In der Zeit der kommunistischen Herrschaft nahmen über 90 % der bulgarischen
Juden die Möglichkeit der Auswanderung nach Israel nahmen war.
Heute besuchen noch etwa 3.500 Juden die Synagogen in Bulgarien, von denen die
Synagoge in Sofia die grösste in Europa ist.
Jews in Bulgaria: A Brief Historical Account
Sephardic House
CHRISTLICHE MINDERHEITEN:
ARMENIER:
19 Kirchengebäude
Die älteste christliche Minderheit auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens sind die Angehörigen der Armenischen
Apostolischen Kirche, die schon im Mittelalter Kloester, Handwerker- und Handelsstuetzpunkte in Bulgarien
gegründet haben.
Sie gehören zu den traditionellen Gemeinschaften Bulgariens.
Ihre Priester sind auch bei der orthodoxen Bevoelkerung immer noch hoch geachtet.
Armenische Apostolische
Kirche in Bulgarien
Die Armenische Gemeinschaft in Bulgarien
RÖMISCHE KIRCHE:
70 Kirchengebäude
Bereits seit der Gründung des bulgarischen Staates war auch Rom an Bulgarien interessiert.
Obwohl schon 870 eine klare Entscheidung des 8. oekumenischen Konzils die
kanonische Verbindung zu Konstantinopel und nicht zu Rom festgestellt hat, riss die
schwächere Verbindung zu Rom nie ab.
Zar KALOJAN (1197-1207) erhielt die Königskrone mit dem Segen des Papstes.
Besonders der Orden der Franziskaner wurde in Tschiprovzi, Schelesna, Klisura
und Kopilovzi aktiv. In Sofia ist eine Kolonie der römischen Kirche schon seit 1470 nachgewiesen.
Seit dem 17. Jahrhundert sind immer wieder römische Bischöfe in Bulgarien
tätig.
In der "Zeit des Jochs" waren römische Kirchengemeinden in einer besonderen Situation.
Lange Jahre waren sie geschützt durch das Protektorat wichtiger Handelpartner der Osmanen,
wie z.B. Venedig oder sogar Alliierter der Osmanen, wie z.B. Frankreich (St.Louis in PLOVDIV !).
Dann wieder wurden sie zu Widerstandszentren, wie Tschiprovzi,
wo 1688 der erste blutig niedergeschlagene Aufstand freiheitsliebender Bulgaren begann.
Römische Orden gründeten zahlreiche Schulen und hatten immer ein hohes Prestige
unter Intellektuellen.
Zwischen den Weltkriegen bis zur Machtergreifung der Kommunisten wurde die römische Kirche von den in Italien aufgewachsenen Angehörigen in der Zarenfamilie gefördert.
Die Herrschaft der Kommunisten hingegen brachte nach vielen
getöteten orthodoxen Geistlichen 1952 mit Bischof EVGENIJ Bosilkov
den ersten heute bereits seliggesprochenen Märtyrer der
katholischen Kirche.
Nach der Wende 1989 waren die Grundstücke und Gebäude der römischen Kirche und Orden
die ersten Besitztümer, die ihren Besitzern zurückgegeben wurden,
während das für die grossen orthodoxen Klöster bis heute noch nicht geschehen ist.
3/4 der Glaeubigen der Kirche des Bischofs von Rom sind im lateinischen Ritus; nur etwa 1/4
im Exarchat des "Byzantinischen Ritus".
2006 gab es in Bulgarien 65.000 Roemische Katholische Christen, vor allem in
Plovdiv, Swishtow, Belene und Plewen.
5.000 in der Hauptstadt Sofia
Roman Exarchy Sofia
Roman
Sofia-Plovdiv Diocese
Roman
Nikopol Diocese (Ruse an der Donau)
Catholic Church in Bulgaria
Pope Benedict XVI: "the coalition in Bulgaria shows how one should work…"
http://www.government.bg/cgi-bin/e-cms/vis/vis.pl?s=001&p=0137&n=000231&g=
Besuch des Roemischen Papstes 2002
PROTESTANTEN:
100 - 200 Versammlungsgebäude
1856 kamen die ersten protestantischen Prediger aus der Schweiz, Dänemark und Norwegen
nach Bulgarien. 1857 folgten Methodisten (im Norden Bulgariens) und Kongregationalisten (im Süden Bulgariens) aus den USA. Danach wurden in Russe, Kasanlak und Lom Baptistengemeinden gegründet.
Der erste Fürst Bulgariens nach der Befreiung ALEXANDER von BATTENBERG war Lutheraner.
Seit 1909 agieren Methodisten, Kongregationalisten und Baptisten in Bulgarien gemeinsam im Bund Evangelischer Kirchen.
1920 kamen die ersten amerikanischen Pfingstler auf der Durchreise von USA nach Russland
durch Bulgarien. Bis 1934 entstanden die ersten Pfingstgemeinden in Burgas, Varna, Sliven und Pleven. 1928 wurde vom Bulgaren Tintschew die Kirche Gottes (Church of God) gegründet.
1914 wurden die ersten Adventisten-Gemeinden von deutschen Missionaren gegründet.
Nach der Machtergreifung der Kommunisten wurden 1949 die ersten Protestanten angeklagt.
In den sogenannten "Pastorenprozessen" wurden 31 Pastoren abgeurteilt.
Nach einem Dokument des US State Departments zaehlen sich derzeit etwa 60.000 Bulgaren zu den verschiedenen Gemeinschaften der
aus den USA missionierten Protestantischen Christen.
Bei ihren Registrierungen in Bulgarien haben diese Religionsgemeinschaften in
Summe 150.000 Mitglieder angegeben.
Churches in Bulgaria (mainly protestants)
Methodisten 0,4 %
Pfingstler 0,3 %
Baptisten 0,3 %
Adventisten 0,1 %
Baha`i 0,05 %